Credibility in Textform – so schwer ist das nicht

Jedes Jahr nehme ich Prüfungen für die IHK in den Bereichen Medien und Marketing ab. Die jungen Menschen sind nervös und stehen am Anfang ihres Werdegangs. In den mündlichen Prüfungen ist natürlich immer wieder der ein oder die andere zu Prüfende dabei, der bzw. die ins Fettnäpfchen tritt. So zum Beispiel eine Teilnehmerin, die eine Kampagne für ein Öko-Produkt vorstellte. Das Handout wurde statt mit Heftklammern durch eine schöne Naturkordel zusammengehalten. Die Farbgestaltung war an die Natur angelehnt. Gedruckt war das Ganze auf – Sie ahnen es – Standardpapier statt Recyclingpapier. Ich fragte nach der Kredibilität des Produkts. Dem Prüfling war das ganz schön peinlich. Und auch wenn das während der Prüfungssituation suboptimal war – ich denke, die Person hat was gelernt. Solch ein Fauxpas passiert genau einmal – danach nie wieder. Du bist dir danach darüber bewusst, was Authentizität und Kredibilität bedeutet.

 

Manche Redaktion kann aus diesem Beispiel etwas mitnehmen. So las ich zum Beispiel ein tolles Interview zum Thema Fußball und Rassismus in einem auflagenstarken B2C-Magazin. Aufhänger war das Erscheinen der Fußball-Doku „Schwarze Adler“, in der es um Rassismus im deutschen Fußball geht. In diesem Kontext sprach der Reporter mit zwei Protagonisten aus dem Film über das Thema, als Schwarzer Fußballer für die deutsche Nationalmannschaft gespielt zu haben. Ich begrüßte das Gespräch, das sich nicht nur um die Hautfarbe drehte, sondern auch um die Persönlichkeit dahinter. Kein elitäres Fußballertum und kein Glanz & Gloria. Und dann steht da plötzlich in der Fragestellung das Wort „farbig“! Weiterlesen