Nahbar, authentisch und nachhaltig - So entwickelt sich die Medienbranche

In der Medienbranche bewegt sich einiges. Wohin entwickeln sich große Medienunternehmen, welche Erkenntnisse haben Medienmacher:innen aus der Pandemie gezogen und was muss ein erfolgreiches Medienunternehmen können? Auf alle drei Fragen haben wir Antworten gefunden. Das Media Lab Bayern zählt genauso wie die Medientage München zur Medien.Bayern GmbH. Deshalb haben wir bei den Kolleg:innen während dem Medienevent in München die Ohren gespitzt. Hier sind unsere Take-aways von den Medientagen München.

Authentisch statt perfekt

Die disruptive Veränderung im Medienmarkt fordert ein Umdenken. Dr. Gunnar Wiedenfels, CFO von Discovery sagte beispielsweise auf den Medientagen, dass das Medienunternehmen bereits vor der Pandemie intern und extern in digitale Plattformen investierte. Während der Pandemie konnten so alle Mitarbeitende aus dem Homeoffice arbeiten. Auch das offene Mindset für wirkliche Authentizität bei den Medien habe die Discovery-Gruppe vorangebracht. Echt soll es sein: So ließ sich beispielsweise eine TV-Köchin von ihrer Tochter zu Hause beim Kochen filmen. Filmprofis denken dabei sicherlich gleich an wacklige Bilder oder ungünstige Filmausschnitte. Aber weit gefehlt: Die Filmsituation aus der eigenen Küche kam bei den Zuschauer:innen gut an.

 

Ein weiterer Punkt, den die TV-Sender der Zukunft laut Wiedenfels lernen müssten, sei, sich strategisch gut aufzustellen. Das heißt zum einen, sich sinnvolle Partnerschaften zu suchen und zum anderen, wenig Abhängigkeiten im eigenen Content zu schaffen. Solche Content-Abhängigkeiten werden bei Discovery beispielsweise reduziert, indem das Lizenzgeschäft eher vermieden wird, stattdessen setzt man auf die Produktion eigener Inhalte. Die große Fusion mit Warner erweiterte das Portfolio. Während Discovery auf nicht-fiktionale Inhalte setzt, ergänzt Warner mit einem fiktionalen Angebot.

Bedürfnisse von Nutzer:innen sind wichtiger als Trends

Unternehmen möchten bei Innovationen ins Machen kommen. Die Innovationsstudie von XPLR: Media wertete dazu eine qualitative und quantitative Befragung von Medienunternehmen in Bayern aus. Die Medienbranche bemerkt, dass das Verhalten der Nutzer:innen sich verändert hat und sich auch weiter verändern wird. Handlungsbedarf ist also gefordert. Doch wie stellt sich ein modernes Medienhaus auf? “Es hilft nicht, einem Trend nach dem anderen nachzujagen”, sagt Kerstin Deixler. Die PR-Expertin stellte die Studie auf den Medientagen 2021 in München vor: “Es müssen Trends und Innovationen sein, die User:innen auch wirklich möchten. Deshalb ist die Frage nach den Bedürfnissen der Nutzer:innen immer die Erste, die sich Medienunternehmen stellen müssen”. Daniel Fiene, bekannt durch den Podacast “Was mit Medien”, bestätigt das. Der Audio-Podcast hat sich den letzten Monaten zu einem Startup mit diversen Angeboten erweitert. “Wir haben uns intensiv mit unseren Ziel- und Nutzergruppen beschäftigt und daraus unser Angebot entwickelt”. Weiterlesen